Selbstbehauptungskurs für Mädchen an der Hugo-von-Trimbergschule

In der Hugo-von-Trimbergschule fand dieses Jahr ein kleines aber feines Projekt statt. Die Jugendsozialarbeiterin der Grundschule – Frau Lena Bäsch – lud gemeinsam mit dem
Kinderschutzbund Bamberg, Herrn Rainer Schmee an die Schule ein, um einen
Selbstbehauptungskurs zu leiten. Durch die Tatkräftige finanzielle Unterstützung der
Soroptomistinnen aus Bamberg war es möglich, dass sich Kinder aus insgesamt 4
Bamberger Schulen mit dem Trainer zusammensetzten konnten. An vier Freitagen in Folge trafen sich die insgesamt 15 Mädchen aus den Klassen 2 bis 5, um ihr Selbstbewusstsein aufzubauen und zu stärken.
Nach einem kurzen Kennenlernen und einigen Auflockerungsübungen, fanden sich die
Kinder schnell in der Gruppe zurecht, es wurde viel gelacht, sich bewegt und gespielt. Nach und nach sprachen sie nun das erste Mal vorsichtig über Situationen, in denen sie sich nicht wohl oder nicht selbstsicher genug gefühlt haben. Schon zu Beginn wurde dann jeder Einzelnen versucht zu vermitteln, wie einzigartig und stark sie ist. Die Stärkung der kommunikativen Fähigkeiten, wurde besonders thematisiert und eingeordnet. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung, konnte Herr Schmee aus einer Vielzahl an Methoden schöpfen. So wurden mit den Kindern unter anderem Übungen zur aufrechten Körperhaltung gemacht, (z.B. selbstsicherer Gang durch ein Buch auf dem Kopf) und das Bewusstein für die Wirkung der Körpersprache geschärft. Weiter wurden altersgerechte Selbstverteidigungstechniken u.a. Nervendruckpunkttechniken eingeübt, mit denen man sich im Notfall verteidigen kann (Stichwort: Drücken statt Schlagen). Anhand kleiner Rollenspiele konnten die Kinder sich in ihren kommunikativen und körperlichen Handlungsmöglichkeiten üben. Wie komme ich aus einer Situation raus in der mich jemand von hinten festhält und in der ich mich sehr unwohl fühle? Na ganz einfach, ich lasse mich mit voller Kraft plumpsen und entkomme somit dem unangenehmen Augenblick. Auch das setzten von Grenzen wurde geübt: Wie sage ich ganz laut NEIN und wie halte ich auch in unangenehmen Situationen Augenkontakt. Aber auch: Wie vertraue ich jemand anderem und vor allem, wie vertraue ich mir selbst. Das Ganze verlangte den Kindern Überwindung ab, aber letztendlich haben alle Teilnehmerinnen die Übungen geschafft und waren dabei stolz wie Bolle. Ein Höhepunkt zum Abschluss, waren dann noch verschieden Spiegelübungen, die den meisten Kindern sichtbar Spaß aber auch Stärke gaben. Am Ende des Kurses wurde klar, die Stärkung des Selbstbewusstseins braucht seine Zeit, und ist tägliche Arbeit. Auch so ein Kurs kann keine Wunder vollbringen. Aber er kann und isteine Plattform, um Erfahrungen in das eigene Zutrauen und Lebensfreude zu gewinnen.

Text von Lena Bäsch